Wie Unternehmen mit Twitter Listen umgehen können.

Dem Rauschen Herr werden, Inhalte thematisch aggregieren, Menschen nach Gruppen sortieren, Empfehlungen gegenüber Dritten aussprechen. All dies sind wesentliche Anwendungsfälle, denen Twitter mit den neue eingeführten Listen Rechnung trägt.

Für Unternehmen bieten sich mit diesen Listen gleich eine Reihe von sinnvollen Möglichkeiten Inhalte und Themen zu bündeln, die wir im folgenden kurz beleuchten wollen. Das Einrichten von Listen (bis zu 20 sind derzeit pro Nutzer möglich, begrenzt jeweils auf maximal 500 gelistete Accounts). Wichtig ist die Unterscheidung zwischen öffentlichen Listen (können von jedem eingesehen und abonniert werden) und privaten Listen. Letztgenannte können ausschließlich vom Ersteller der Liste eingesehen werden, die hinzugefügten Accounts werden dies nicht gewahr und ihnen muss nicht gefolgt werden.

Mit dem heute veröffentlichten Widget lassen sich aktuelle Tweets ausgewählter Listen auch direkt auf der Homepage des Unternehmens einbinden.

1. Liste der Mitarbeiter (öffentlich)

Ein idealer Anwendungsfall für Listen: Mitarbeiter Haus nutzen Twitter aktiv, schreiben über die Projekte, an denen Sie arbeiten, über ihren Arbeitsalltag, helfen Kunden bei Fragen, geben Tipps und Tricks und vermitteln nach außen die Kompetenz des Unternehmens. Dann bietet es sich an, diese Accounts in einer Liste zusammen zu führen. Ein idealer Einstieg um allen Interessierten an den Produkten oder dem Unternehmen einen Blick hinter die Kulissen zu erlauben.

Wichtig: Sprechen Sie mit den Mitarbeitern, die in diese Liste aufgenommen werden. Ist es ihnen recht, ihren Account hier vorzufinden? Gibt es Regeln im Umgang mit Social Media (Don´t be stupid), die zwischen dem Unternehmen und den Mitarbeitern vereinbart sind?

2. Liste von aktiven Twitter Accounts (öffentlich)

Es ist nicht unüblich für Unternehmen, diverse Twitter Accounts zu unterhalten. Für verschiedene Produkte, für Destinationen oder einzelne Städte, für spezielle Themen oder Adressaten. All diese einzelnen Accounts können über Twitter Listen ideal in dem zentralen Unternehmensaccount gebündelt werden und zeigen so schnell und übersichtlich die ganze Breite der Kommunikation und Inhalte auf.

3. Liste von Experten im jeweilgen Themenfeld (öffentlich)

Idealerweise kennt niemand die Branche und deren wichtigste Protagonisten besser als ein fortschrittliches Unternehmen, dass sich in dieser bewegt. Diese Kompetenz kann durch eine Zusammenstellung der Twitter Accounts der zentralen Experten erreicht werden und bietet für Kunden und Interessenten eine ideale Anlaufstelle für die weitere Information und als Ausgang für Diskussionen und Gespräche.

4. Liste von Wettbewerbern (privat)

Es gibt zahlreiche Gründe, die Unternehmen davon abhalten, den Follow-Button der wichtigsten Wettbewerber zu drücken. In einer privaten Liste hingegen können diese wunderbar und vollkommen diskret, ohne dass es die Marktbegleitern gewahr werden, zusammengefasst werden.

5. Liste von Verbänden, Wettbewerben und Organisationen (öffentlich)

Ebenfalls von Interesse für potentielle Kunden, Bewerber und Geschäftspartner kann eine Übersicht der Verbände und Organisationen sein, denen ein Unternehmen angehört oder die es unterstützt. Sofern diese in ausreichender Zahl bei Twitter vertreten sind, macht es Sinn, auch diese zusammen zu führen.

6. Liste von Publikationen der Branche (öffentlich)

Der kommunikative Kosmos, der ein Unternehmen umgibt sind zumeist die brancheninternen Publikationen, Blogs und Kommentatoren. Auch diese lassen sich in einer eigenen Liste zusammen tragen und unterstützen ebenfalls die eindeutige Verortung.

7. Liste von kritischen Blogs und Beobachtern der Branche (privat)

Zwar ist dies kein Ersatz für echtes Social Media Monitoring, aber für den schnellen Blick auf das Seismometer des Webs geradezu ideal. Eine Zusammenstellung der kritischen Stimmen zu einer Branche oder einem Unternehmen erlaubt es, schnell zu reagieren, akute Probleme unmittelbar zu erkennen – und den Dialog zu fördern.

8. Übersicht über eingesetzte Tools und Apps (öffentlich/privat)

Für den internen Gebrauch schafft eine solche Liste eine schnelle Übersicht hinsichtlich Neu- oder Weiterentwicklungen der verwendeten Tools, Updates werden sofort wahrgenommen, Mitarbeiter aus den entsprechenden Bereichen können diese Liste(n) abonnieren und haben stets Zugriff auf diesen Kanal. Die Frage nach öffentlich oder privat stellt sich im Kontext der Unternehmenskultur bzw. der eingesetzten Tools. Nicht immer möchte man diese bzw. alle öffentlich machen. Evtl. bieten sich auch zwei getrennte Listen an. (Update nach Hinweis von Alexander).

Fazit

Dies kann nur eine erste Näherung an die Möglichkeiten sein, die Listen im professionellen Einsatz von Microblogging bieten. Je nach Themenspektrum und Ausrichtung des Unternehmens bieten sich bestimmt noch viele weitere Ansatzpunkte, die wir gerne künftig an dieser Stelle weiter ergänzen werden.